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Heute morgen habe ich wieder einmal den „Morgenscope“ von Christian Müller mit dem Titel „Zufall entsteht aus Arbeit“. Christian bezog sich dabei auf den aktuellen Podcast von Gary Vaynerchuk (The #AskGaryVee Podcast), auch Teil meiner Podcast-Liste, die ich regelmäßig höre. Gary wiederholt auch immer wieder mantraartig „There is no overnight success.“ Und jetzt verspüre ich den dringenden Bedarf, ein paar wahrscheinlich unvollständige Gedanken dazu aufzuschreiben.

Jeder, der unternehmerisch tätig oder einfach davon getrieben ist, sich persönlich und/oder beruflich weiterzuentwickeln, weiß es sehr genau: (nachhaltiger) Erfolg kommt nicht über Nacht. Nie. Erfolg — worin auch immer er bestehen mag — bedingt IMMER, bereit zu sein, mehr Arbeit, mehr Zeit, mehr Energie zu investieren als alle anderen. Alles andere sind Ausreden.

Ich selbst habe die 40 bereits überschritten. Statistisch ist das ungefähr die Hälfte meines Lebens. Was sagt mir das? Eigentlich nur zwei Dinge:

  1. Ich habe theoretisch noch etwa 40 Jahre, Träume zu verwirklichen, Vorhaben umzusetzen (Aus aktueller Sicht möchte ich mich zwar mit 40 nicht zufrieden geben. Aber da sind die Einflussmöglichkeiten bekanntlich leider nur eingeschränkt). 40 Jahre also, in denen ich alles, was ich bisher gelernt habe, anwenden kann, um neue Vorhaben umzusetzen. Ist das nicht cool?
  2. Gut, rein biologisch laufen bei mir seit etwas mehr als 10 Jahren auch ein paar „Rückbauprozesse“. Die bei mir recht beliebte Kopf-durch-die-Wand-Methode von früher könnte mit fortschreitender Zeit durchaus bleibende Spuren hinterlassen. Also: Erst denken, dann losrennen. Was aber nicht heißt, sitzen zu bleiben!

Gerade in den letzten Wochen habe ich mit einigen Menschen diskutiert, die ich persönlich sehr schätze und die (ich glaube, das ist recht natürlich, Stichwort Peer Group) alle in einem ähnlichen Alter sind wie ich. Einige sind gerade recht erfolgreich in ihrem Leben (persönlich und/oder beruflich), andere kämpfen gerade mit der einen oder anderen Herausforderung. Was alle verbindet: sie machen sich Gedanken, wie sie entweder das gute „Erfolgslevel“ halten oder vorankommen. Und dabei grübeln sie, ob es irgendwie nicht schon zu spät ist und was eigentlich wirklich wichtig (und damit die Definition von “Erfolg”) ist. Ich bekomme auch hin und wieder gut gemeinte Ratschläge in der Art „Du willst es wohl wirklich wissen… Du wirst aber auch nicht jünger, musst ein wenig auf Dich achten.“ Ich bin dankbar für diese Ratschläge, weil sie von Leuten kommen, die ich sehr wertschätze und die sich anscheinend Sorgen machen. Aber hey — soll ich mich zurücklehnen und das Leben einfach passieren lassen? Niemals! Die Reaktion darauf ist dann oft:

  • „Ich bin fast 50, ich habe nicht mehr so viel Zeit.“ Ernsthaft? Da sind noch 30, 40 oder mehr Jahre übrig. Das ist fast die Hälfte deines Lebens! Was willst du tun? Dich schonmal auf’s Sterben vorbereiten???
  • „Andere hatten ein viel besseres Umfeld, bessere Voraussetzungen.“ Ja vielleicht. Aber wen interessiert das? Keinen!
  • „Ich habe kein Kapital.“ Und? Kapital ist nicht der limitierende Faktor für deine Kreativität, oder?
  • „Dieses Social Media Zeugs ist nur für junge Leute. Das verstehe ich nicht.“ Wirklich? Lerne es! Milliarden von Usern verstehen es, warum nicht du?

Es erscheint (mir) mit fortschreitendem Alter tatsächlich leichter, unternehmerische Entscheidungen zu treffen. Man wird ruhiger (wer mich kennt, hat vermutlich ein paar Probleme, das zu glauben…) Die Kids sind auf einem guten Weg. Klar, mit aktuell 7 und 10 sind sie noch weit weg von der persönlichen Selbständigkeit. Aber was kann man ihnen denn Besseres vorleben, als Verantwortung für sein eigenes Leben zu übernehmen? Mit allen Höhen und vielleicht auch Tiefen. Prioritäten sind absolut individuell und können sich ändern. Man (ich) lernt, dass es vollkommen egal ist, was andere denken (insb. Nachbarn usw.). Es ist nicht deren Leben. Ganz ehrlich: mach dich frei davon!

“If I would have listened to the naysayers I would still be in the Austrian alps, yodeling.”

Ein, wie ich finde, sehr schöner Satz von Arnold Schwarzenegger. Weiter meinte er

“If someone told me that something is impossible I would go out and do it. … Ignore the naysayers. Work like hell. … You can’t climb the latter of success with your hands in your pockets.

Tony Robbins beispielsweise spricht immer wieder von “rationalizing”. Gemeint ist, sich selbst einzureden, warum dieses oder jenes nicht machbar ist. Zu jung, zu alt, keine Kontakte, zu wenig Geld, keine Zeit, etc.

Keine Zeit ist übrigens meine Lieblings-Ausrede. Sie kommt meist von Menschen, die dich mit “Du kennst doch diesen Werbespot, wo….” ansprechen und nicht verstehen, wenn du den noch nie gesehen hast. Die sich in diversen Vorabend-Fernsehshows auskennen, jede noch so hirnrissige Serie kennen, die Fans von Auswanderer-Shows sind und meinen, bei der “Höhle der Löwen” könne man etwas Unternehmerisches lernen. Aber Zeit, sich um seine eigene Zukunft zu kümmern, ist irgendwie nie genug da. Merkst du selbst, oder?

Erfolg kommt nicht über Nacht. Er „kommt“ überhaupt nicht. Er entsteht i.d.R. aus konstanter, harter Arbeit. Schalt’ den Fernseher aus, der dich eh nur verblödet. Umgib Dich mit Menschen, die aus deiner Sicht erfolgreich sind. Lerne von ihnen und gib auch etwas zurück (nicht zwingend an dieselben Menschen. Aber nur, wer etwas gibt, bekommt evtl. selbst etwas). Ja, vielleicht der Markt ist heute (gefühlt) härter als „früher“, weil transparenter. Dafür gibt es eine unglaubliche Vielfalt neuer Möglichkeiten. Wir müssen sie nur nutzen. Neues ausprobieren. Einfach anfangen. Keine Ausreden mehr.

Und: Erfolgreich wird (potenziell), wer mehr für seine Kunden tut als alle anderen. Aber noch viel wichtiger: Erfolgreich kann nur sein, wer seinen ganz persönlichen Maßstab anlegt, statt sich mit anderen zu vergleichen.

Also:

  • Was treibt Dich an?
  • Was ist Dir wirklich wichtig? Was ist für Dich “Erfolg”?
  • Was bist Du bereit, dafür zu geben?