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Oder: Warum ich Whatsapp nicht (mehr) nutze

Gerade lese ich „Nach der Kritik von Datenschützern reagiert Facebook und legt den Abgleich von Nutzerdaten mit WhatsApp vorerst auf Eis. Diese Maßnahme soll Zeit für einen Dialog schaffen, in dem die Bedenken nach Möglichkeit aus der Welt geschafft werden sollen.“ (https://www.wired.de/collection/business/facebook-stoppt-vorerst-den-datenaustausch-mit-whatsapp)

Na dann ist doch jetzt alles gut, oder?

Ich versuche es mal mit meinen Worten zu erklären:

Stell Dir vor, WhatsApp wäre eine Matratze. Dein Matratzen-Hersteller protokolliert und speichert immer und ohne Ausnahme, wie Du sein Produkt benutzt. Natürlich nicht, was genau passiert. Nur sogenannte Metadaten: Beteiligte Personen, Uhrzeiten, Dauer, die “Intensität der Konversation”, welche Personen wie oft beteiligt sind und mit welchen Dritten diese Personen ihrerseits sonst noch aktiv sind. Usw. Kein Problem, oder? Denn schließlich hast Du nichts zu verbergen.

Er vergleicht all diese Daten permanent mit denen seiner anderen Kunden. Er stellt seine Auswertung anderen Unternehmen zur Verfügung, damit diese Dir und den Personen, mit denen Du aktiv bist wie auch den weiteren Personen, mit denen Deine Partner sonst noch Kontakte pflegen die zu Deinen/Euren Matratzen-Aktivitäten passenden Produkte aus ihrem eigenen Sortiment anbieten können. Das ist doch super, stimmts?

Dass Dein Bauchgefühl das trotzdem irgendwie doof findet, interessiert den Matratzen-Hersteller herzlich wenig. Und erst dann (und wirklich nur dann), wenn von öffentlichen Stellen (den europäischen Datenschutzbeauftragten beispielsweise) juristische Konsequenzen unmittelbar angedroht werden, setzt der Matratzen-Hersteller die Überwachung vorerst aus. Um einen “Dialog zu ermöglichen”. Was aber nicht heisst, dass er nicht plant, die Überwachung nach diesem Dialog wiederaufzunehmen.

Ganz ehrlich: Ich persönlich kaufe in dem Fall einfach eine andere Matratze.